erschienen am: 1. Oktober 2014
Verlag: rororo
ISBN: 9783499268489
304 Seiten
Preis: 9,99 €
Zum Inhalt:
Endlich gibt es ein Wiedersehen mit
Nina, Marie und den Wiestalern!
Nach all den Turbulenzen ist Nina
endlich in ihrem Wiestal angekommen. Mit den Schnepfen hat sie das
erfolgreiche Modelabel „Zwiebellook“ aufgezogen, und auch mit
ihrem Traummann Christian läuft alles bestens.
Das Leben könnte so schön sein, doch
davon abgesehen, dass Nina vor lauter Arbeit rotiert, brechen
plötzlich die Aufträge ein. Nina findet heraus, dass ihre
„Zwiebellook“-Kollektion dreist kopiert und zu Dumpingpreisen
verschleudert wird. Kommt der Spion etwa aus den eigenen Reihen? Und
gerade in dieser schweren Zeit eilt Christian ans Krankenbett seines
Sohnes, wo er mit seiner Exfrau mehr Zeit verbringt, als Nina lieb
ist...
Meine Meinung:
Mit „Überwiegend
fabelhaft“ bescheren uns Fanny Wagner und Carolin Birk endlich die
langersehnte Fortsetzung des spritzigen Romans „Garantiert
wechselhaft“. Die beiden sind ihrer Linie treu geblieben und
entführen uns wieder in das leider fiktive Dörfchen Wiestal (Man
möchte doch sofort den nächsten Urlaub dort verbringen!), das mit
vielen schrägen, aber sehr liebenswerten Figuren bevölkert ist.
Mittendrin die patente Nina, die sich mittlerweile mit Tochter Marie
wunderbar eingefunden hat in ihrer fränkischen Heimat und scheinbar
auch endlich die fränkische Grammatik mit all ihren Tücken
verinnerlicht hat.
Wir treffen hier wieder die komplette
Riege der Wiestaler, die nun um ein paar weitere Figuren ergänzt
wird. Allen voran der kleine Julian, Christians Sohn, der nun ein
fester Bestandteil von Ninas Familie ist. Der flotte Patrick, der als
Ninas neuer Assistent für frischen Wind bei „Zwiebellook“ sorgt.
Und der Theater spielende Uwe, der einer der „Schnepfen“ einen
zweiten Frühling beschert. Nicht zu vergessen Gustls Zwillinge Bob
und Ross! All diese Figuren passen sehr gut in die Geschichte und
vervollständigen das bisherige Ensemble.
Wie bereits im 1. Band beginnt jedes
Kapitel mit dem aktuellen Tagesdatum und einer Vorhersage der
Emotionen.
Kenner des Vorgängerbandes haben sich
vielleicht schon langsam an den fränkischen Dialekt gewöhnt, der
zugegebenermaßen für Nicht-Franken nicht so leicht über die Lippen
gehen und eventuell für kleine Hängerchen beim Lesen sorgen dürfte.
Aber gerade der Dialekt sorgt für einige Zusatzlacher und macht auch
viel vom Charme des Buches und der Figuren aus. Neu ist er aber in
einer Fortsetzung natürlich nicht mehr. Ich bilde mir auch ein, dass
in diesem Band gar nicht mehr so viel Fränkisch gesprochen wird wie
in „Garantiert wechselhaft“.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass
meiner Meinung nach der Plot um Christian und seine Exfrau
überflüssig war, da er nicht so viel zur Story beigetragen hat und
eher für mich was von Klischee hatte (À la: Ex des Traummanns der
Protagonistin steht wieder auf der Matte, und gutmütiger Traummann
springt scheinbar total drauf an. Protagonistin leidet still vor sich
hin, statt Initiative zu ergreifen oder klärendes Gespräch zu
führen.). Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Der Schreibstil ist gewohnt locker,
spritzig, amüsant, und man fliegt einfach durch das Buch. Ich finde,
man merkt dem Buch richtig an, dass die beiden Autorinnen beim
Schreiben einen Heidenspaß hatten. Am Ende ist man enttäuscht, dass
man Wiestal nun wieder verlassen muss. Diesmal übrigens wohl
endgültig, eine weitere Fortsetzung ist nicht geplant, und des is
fei scho arch schad! Aber es mag ein Trost sein, dass Nina und ihre
Wiestaler sicherlich glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende
sein werden.
„Überwiegend fabelhaft“ ist ein
würdiger Nachfolger seines Vorgängers und ein echtes Wohlfühlbuch.
Empfehlenswert für alle, die bei dem ekligen Wetter sonst nichts zu
lachen haben, aber auch für alle Anderen, die einfach Lust auf ein
humorvolles und herzerwärmendes Buch haben.
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